„Ich wollte doch bloß einen Pulli . . .“, so beginnt Doris Reichert zu erzählen, wie sie dazu kam, Wolle zu spinnen und zu färben. Dabei experimentiert Doris mit unterschiedlichsten Techniken und Farbstoffen aus der Natur.
Die Suche nach der ultimativ schönsten Wolle, brachte Doris Reichert auf die Idee, sich selber ans Werk zu machen und das Ausgangsmaterial für ihre Pullis selber zu gestalten. Aus den ersten Versuchen wurde eine Leidenschaft, die natürlich weit über den Pulli hinauswuchs. Als sich bereits Wollberge in Doris‘ Arbeitszimmer türmten war es schließlich der Ehemann der meinte, jetzt müsse sie einmal ein Marktstandl aufmachen und Wolle verkaufen, damit wieder neue bunte Fäden Platz hätten. Gesagt, getan – beim Weinberger Advent hatte die Engerwitzdorferin mit ihrer handgearbeiteten Wolle den ersten Auftritt und erntete sofort großes Interesse und große Nachfrage. Das bestärkte Doris in ihrem Schaffen fortzufahren und aus tierischen und pflanzlichen Fasern die wunderschönsten Wollfäden zu spinnen und zu färben.
Wer Doris kennt weiß, dass sie das was sie anpackt nicht nur mit großer Leidenschaft sondern auch mit Humor und Lebensfreude tut. Und so klingt auch der – von ihr selbst verfasste – Lebenslauf:
„Vor fast 60 Jahren in Linz geboren,
vor fast 50 Jahren ins Mühlviertel gezogen,
seit fast 40 Jahren berufstätig,
vor fast 30 Jahren geheiratet,
seit 25 Jahren Mutter,
also alles ganz normal … nur: seit zwei Jahren spinne ich….“