Dass das Mühlviertel und Wein sehr wohl gut zusammenpassen können, entdeckt man spätestens wenn man die Weine von Leonhard Gmeiner verkostet. Dieses Urteil bestätigt das Wein- und Gourmetmagazin Falstaff, wo der Winzer regelmäßig traumhafte Bewertungen verzeichnen kann.
Wenn man bedenkt, dass der Gang auf den Markt erst 2005 startete, dann ist es mehr als bemerkenswert, dass der Zweigelt von Leonhard Gmeiner bereits 2011 unter den 20 besten in Österreich prämiert wurde. Sein Chardonnay war 2014 der beste im Bergland Österreich. Sein Cuveè Leo, der im Eichenfass ausgebaut wurde, erzielte 89 Falstaff-Punkte.
Doch Leonhard Gmeiner macht nicht bei ausgezeichneten Weinen halt. In einer Grappa-Brennerei entsteht Hochprozentiges mit Rohstoffen aus eigener Produktion, ein waschechter Mühlviertler Grappa also. Zudem arbeitet er in der Brennerei mit einer eigenen Photovoltaikanlage nachhaltig und umweltfreundlich. Das entspricht auch seiner Profession als Solarberater. Gegenwärtig tüftelt er an weiteren regionalen Schmankerln. Ein eigenes Weinsalz und Schokolade mit Rotwein zählen dazu.
Zurück zu den Wurzeln
Das Thema Wein hat Leonhard Gmeiner schon seit Jugendtagen beschäftigt, er lernte von einem befreundeten Weinbauer, besuchte Kurse in der Weinbauschule Klosterneuburg und feilte beständig an seinem Wissen. Und weil er Dingen gerne auf den Grund geht, forschte Leonhard Gmeiner in der Geschichte. So entdeckte er, dass in der Gegend zwischen Naarn und Aist bis 1783 Wein produziert wurde. Darauf deutet auch die Adresse seines Hofs hin – Weinzierl.
Südwesthang
Als studierter Umwelttechniker hat Leonhard Gmeiner gelernt, nichts dem Zufall zu überlassen. Also analysierte er ausgiebig die Bodenbeschaffenheit, ehe er sich für einen Südwesthang als Standort für seine Reben entschied. Aus den vier Sorten Bouvier, Chardonnay, Zweigelt und Rösler entstehen sechs verschiedene Weine, jüngst auch ein Rosé. „Bei der Produktion selbst ist dann allerdings sehr viel an Intuition nötig – es geht darum, mit gutem Gefühl zu produzieren, nicht darum, den Gewinn zu maximieren“, so der Winzer. Der Erfolg gibt ihm Recht.